Hilfe, mein Baby hat Down-Syndrom!

Down-Syndrom wird schon beim neugeborenen Baby und oftmals bereits noch vor der Geburt erkannt. Problematisch ist, dass die Diagnoseeröffnung oft nicht ideal verläuft und die Eltern mit unzureichenden Informationen und dem Schock ohne eine realistische Perspektive für die Zukunft alleine gelassen werden. Die Eltern sollten wie bei jedem anderen Kind möglichst bald Kontakt zu ihrem Baby haben, um eine positive Beziehung aufbauen zu können, die ja für alle neugeborenen Kinder wie auch die Eltern sehr wichtig ist.

Auffällig ist beim Down-Syndrom dass der Kopf meist sehr rund ist, im Verhältnis zur Kopfbreite kurz und hinten abgeflacht. Das Gesicht hat gewöhnlich ein flaches Profil, die Augen stehen meist etwas schräg (von innen unten nach außen oben). Auch können helle Flecken, die sog. Brushfield-Flecken, auf der Iris auftreten. Die Nase ist klein, die Nasenlöcher sind oft nach vorn gerichtet, Nasenhöhle und Nasengänge sind eng. Der Mund ist etwas kleiner als im Durchschnitt, die Zunge wirkt oft größer, weil Kinder mit Down-Syndrom sie durch den schwachen Tonus der Zungenmuskulatur gern heraushängen lassen.

Das Down-Syndrom kann nicht “geheilt” werden. Es ist keine Krankheit, sondern eine Variante des Chromosomensatzes, gehört also zu dem Menschen wie jede andere Erbanlage.

Die Muskelspannung, der Muskeltonus, der Gliedmaßen kleiner Kinder mit Down-Syndrom ist oft schlaff, man nennt das Hypotonie. Das kann sich mit zunehmendem Alter des Kindes durch entsprechende Kinderphysiotherapie bessern.

Hinsichtlicher Therapien sollte vor allem das Teilgebiet herausgefunden werden, in dem das einzelne Kind die meisten Schwierigkeiten bzw. den größten Förderbedarf hat. Bei den meisten Kindern wird wohl Physiotherapie, z.B. nach Vojta oder Bobath, zum Muskelaufbau und zur Vorbeugung falscher Körperhaltungen unumgänglich sein. Es wird dabei nacheinander auf die Kopfhaltung, Hochdrücken und Umdrehen, Sitzen, Krabbeln und Stehen, Knien und Stehen, Gehen und Laufen eingegangen. Auch kann schon früh mit der Förderung kognitiver Fähigkeiten und der psychischen Entwicklung begonnen werden. Hier wird ihr Kind mit Down-Syndrom viel Freude in einer kognitiven Kleingruppe haben. Auf spielerische Art und mit viel Singen und rhythmischen Übungen wird für den Alltag wichtiges trainiert.

Auf viele Weisen kann dem Kind geholfen werden, ein glückliches interessantes Leben zu führen. Sämtliche Therapien und Förderungen werden aber wenig Erfolg haben, wenn sie das Ziel verfolgen, das Kind vom Down-Syndrom zu befreien und an die so genannte “Norm” anzugleichen. Das Kind darf nicht überfordert und grundsätzlich soll keine Therapie oder Förderung übertrieben werden.