Nachruf:
Heute und bei diesem Anlass über Niclas zu sprechen ist nicht leicht. Eigentlich fehlen uns allen dafür die Worte.
Danke an Conny, dass sie uns das Vertrauen schenkt, diese schwierige Aufgabe zu übernehmen.
NICLAS ist vor ca. 3 Jahren zu uns gekommen. Er hat uns von Anfang an, alle mit seinem Lächeln und seiner Fröhlichkeit um den Finger gewickelt. Und er hat uns auch von Anfang an gezeigt, dass das was als Diagnose auf einem Papier steht, nicht immer so sein muss, wie es ist. Die Diagnose stimmte eigentlich überhaupt nicht mit dem überein, was Niclas alles konnte. Laut Papier sollte so viel eigentlich nicht möglich sein.
Unser Team hatte mit Niclas von Anfang an einen sehr guten Kontakt und er fühlte sich auch bei Schritt für Schritt sehr wohl. So hatte er sogar eine letzte Wunschliste mit unserem Team gezeichnet, von denen die wichtigsten Wünsche erfüllt werden konnten.
Ein großes Highlight war für ihn immer der Besuch von Therapiehund Kijani, den er sehr in sein Herz geschlossen hat. Niclas konnte noch einige schöne Stunden mit Kijani und Marina erleben, was ihm und uns gleichermaßen wichtig war.
Wir sind alle sehr traurig und betroffen,
dass uns Niclas heute nicht mehr mit seinem Lächeln verzaubert.
Dass er nicht mehr bei uns in der Therapie ist.
Dass er nicht mehr in seine Höhle kriecht, weil er kurz rasten wollte.
Dass er nicht mehr, … da gäbe es so viel zu sagen… das lieber Niclas, möchten wir dir gerne selber sagen und haben einen Brief an Dich geschrieben:
Lieber Niclas,
deine Begeisterung und dein herzliches Lachen wird uns immer in Erinnerung bleiben.
Du liebtest Rituale. Es war dir wichtig, WER dich vom Kindergarten abholt. So musste am Donnerstag immer Andrea kommen, weil du Angst hattest, dass wenn Maria vor dem Kindergarten steht, dein Mittagessen evtl. ausfallen könne, weil sie ja kochen muss.
Bei den Reisespielen mit Logopädin Nicole, die aus Deutschland kommt, war für dich sonnenklar, dass Nicole NUR deutsche Städte bereisen darf, und du NUR die Österreichischen. Nach Italien sind wir so leider nie gekommen.
Auf dem Weg zur Toilette wolltest du immer der erste sein und hast ein selbsterfundenes Wettrennen gestartet. Alle Begleiter haben dies immer verloren, vielleich auch deshalb, weil die Spielregeln nur für dich waren.
Bei der Jause durften Birnen nicht fehlen, das hast du Maria nachhaltig beigebracht. Wenn es dazu noch Rosinen gab, fingen deine Augen zu leuchten an und die Welt war wieder perfekt für Dich. So wie du dich immer über viele kleine Dinge sehr freuen konntest.
Aber du konntest auch richtig Spaß haben. So beispielsweise beim Zeichnen, als du einmal zusammen mit Anna-Maria eine Mischung aus Dino, Fuchs und Känguru kreierten.
Auch beim Verkleiden im Fasching warst du sehr kreativ und hattest eine Riesengaudi mit Theresa.
Wie eine Katze bist du mit Elisabeth über die Sprossenwand geklettert, fast so wie ein Katz & Maus Spiel. Aber du warst natürlich dabei meist der Schnellere.
Martina hast du bei unseren Skiausflügen gleich angeboten, ihr das Skifahren beizubringen: „Ich kann ja dein Skilehrer sein!“ hast du gesagt, als du festgestellt hast, dass sie nicht skifahren kann.
Generell warst du von sportlichen Aktivitäten sehr begeistert. Wenns am Freitag mit Andrea zum Schwimmen ging, warst du immer der erste der in Anjas Audi saß, denn so sagtest du immer „Nur Audi macht Gaudi“. Und wir sehen dich heute noch voller Stolz, als du das erste Mal frei schwimmen konntest.
Auf dem Lilienhof, unserem Therapiebauernhof warst du besonders gerne. Herbert hat dich dort manchmal mit dem Schubkarren herumkutschiert und du hast dich vor Lachen fast nicht mehr halten können. Er hatte dann zu tun, dass er den Schubkarren im Gleichgewicht hält.
Die „Autorennen“ mit deinem Freund Johannes in der Turnhalle waren immer der Hit.
So hast du jede Menge Freunde bei Schritt für Schritt bekommen, große wie kleine.
Und eines ist sicher, du wirst IMMER in unseren Herzen bleiben.
Danke für die schöne Zeit, die wir mit Dir verbringen durften.