Therapie am Meer.
Schritt für Schritt in Griechenland 2023

Nachdem wir lange vorher geplant und jegliches Szenario durchgespielt hatten, ging es Mitte September – zum Ende der Intensiv-Therapie-Wochen – los in die intensivste Woche von Allen. Wir zwei (Sonja – Ergotherapeutin und Raphaela – Physiotherapeutin) traten die Reise mit dem Dienstauto an, da uns das Auto vor Ort für Ausflüge zu Verfügung stehen sollte. Auf uns warteten nicht weniger als 1687 Kilometer mit einer Übernachtung in Belgrad als Zwischenstopp. Aber wie sich herausgestellt hat: In guter Begleitung bleibt auch die längste Reise kurzweilig. Maria – unsere UK-Fachkraft und Haushalts-Fee – durfte uns schon vor Ort mit Maxi uns seiner Mama begrüßen. Angekommen, eingezogen und die Gegend erkundet, blieb uns der Sonntag für die letzten veganen Besorgungen und therapeutischen Vorbereitungen. Fertig in den Startlöchern durften wir unsere Schützlinge – Lea und Peter samt Eltern – vom Flughafen in Thessaloniki abholen und sie in ihr Reich für die nächsten 7 Tage bringen. Die letzten Pläne wurden geschmiedet, therapeutische Ziele gesteckt und die zeitlichen Reihenfolgen festgelegt. „Schau ma mal, des wird scho. Wia bleim spontan…“ Montag starteten wir mit voller Kraft voraus in unser Intensiv-Therapie-Programm. Die meisten Tage wurden ähnlich gestaltet. Vormittags fanden für jeden der drei Teilnehmer die Einzeltherapien statt und nachmittags sollte das Schwimmen im Meer fester Bestandteil sein. Wir sind gegangen, Treppen gestiegen, haben gedehnt, durchbewegt und basal stimuliert, haben Yoga und Rota-Therapie gemacht, unsere grauen Zellen angestrengt und unsere Muskeln fleißig trainiert… und das war nicht alles. Aber mit Abstand den größten Fortschritt haben unsere Teilnehmer mit und im Meer gemacht. Vom anfänglichen „Da geh ma ober ned eini?!“ zu „I mog a noml aufs SUP…“ hat es zwar einige Stunden gedauert, aber es waren für Alle – Teilnehmer, Eltern und Betreuer – Erfolgserlebnisse dabei.

Das Meer mit all seinen Facetten war für uns Alle eine neue Herausforderung: Sand, Wellen, Gezeiten und Sonne in Massen. Aber mit all unserer Freude und Motivation war das ein leichtes Spiel. Schnell haben sich Routinen entwickelt, die bis zum Schluss optimiert wurden. Ein weiteres Highlight, sowohl für die Eltern, als auch für die Teilnehmer und Betreuer war das Abendprogramm am Mittwoch. Nach unserem täglichen Strandausflug stand eine kleine Hausparty auf dem Programm: Während sich die Eltern beim Ausgehen vergnügten, gab es für uns einen Spaziergang im Sonnenuntergang, leckeres Essen, Snacks, alkoholfreie Cocktails, Musik und Spiele.

Auch das sonstige Freizeitprogramm hatte sehr viel zu bieten. Für jeden, der dabei sein wollte, waren Ausflüge beispielsweise nach Thessaloniki aufs Piratenschiff oder zum gemeinsamen Einkaufen auf dem Wochenmarkt geplant. Das gemeinsame Abendessen entweder in schönen Strandorten oder zu Hause war jedes Mal wieder der perfekte Ausklang für einen gelungenen Tag.

Am Samstag verabschieden wir uns mit einem lachenden und einem weinenden Auge und lassen das griechische Meer im Rückspiegel verschwinden. Eine rundum gelungene Intensiv-Woche geht zu Ende. Das Arbeiten in der Kleingruppe war für alle mit viel Spaß und Erfolg verbunden. Die Einblicke in den Alltag im Hintergrund waren für uns therapeutisch sehr wertvoll und eine zusammengeschweißte Gruppe für die Heimreise zu verlassen fällt jedem schwer. Aber schon bald geht’s an die Planung der Intensiv-Wochen im nächsten Jahr, welchen wir gespannt und voller Vorfreude entgegenblicken.

Sonja, Maria & Raphaela