Unser Ausflug zum Rosenheimer Christkindlmarkt

  1. Dezember 2022

Johannes, Daniel, Steffi, Peter und Lea berichten selbst mit eigenen Worten:

Wir sind mit unseren Eltern zu Schritt für Schritt gefahren. Danach sind wir mit zwei Autos zum Bahnhof in Kufstein gefahren: Dabei waren Lea, Stefanie, Maria, Kathi, Raphaela, Daniel, Peter, Johannes. Peter haben wir am Bahnhof in Kufstein getroffen.

Am Bahnhof mussten wir zwei Zugkarten kaufen. Eine Karte hat Lea in ihren Rucksack eingepackt und Stefanie hat die Karte in ihre Handtasche getan. Dann haben wir alle gemeinsam den Bahnsteig gesucht. Abfahrt war am Bahnsteig 12 um 10:02 Uhr. Ab Kiefersfelden haben wir eine Maske aufsetzen müssen. In Rosenheim sind wir um 10:30 Uhr ausgestiegen. Dort haben wir dann nachfragen müssen, wo der Christkindlmarkt ist. Johannes hat Lea in eine Bäckerei am Bahnhof im Rolli geschoben und dort hat Lea gefragt: „Wie kommen wir zum Rosenheimer Herbstfest?“ Da mussten wir alle lachen. Der Verkäufer hat uns dann doch den Weg zum Christkindlmarkt erklärt: „Geradeaus bis zur T-Kreuzung und dann rechts bis in die Fußgängerzone.“ Maria kaufte für uns eine Breze. Dann haben wir den Christkindlmarkt gesucht. Johannes hat die ganze Zeit Lea geschoben. Auf dem Weg haben wir eine Klo-Pause im 4. Stock im Karstadt gemacht. Lea hat auch dort nach dem Weg gefragt. Stefanie hat uns oben zum Klo geführt. Dann sind wir weiter zum Christkindlmarkt gegangen. Dort angekommen hat Micha, eine Freundin von Kathi, die dort in einem Schuhgeschäft arbeitet ein Gruppenfoto von uns gemacht. Wir sind durch den Markt geschlendert bis wir das Riesenrad entdeckt haben: Daniel, Lea, Peter, Kathi und Raphaela wollten unbedingt eine Runde fahren. Wir mussten einige hohe Stufen bis zum Einstieg in die Gondeln hochsteigen. Der Einstieg in die Gondel war seht wackelig. Wir sind bestimmt fünf Runden gefahren & am höchsten Punkt haben wir auf den Christkindlmarkt, über Rosenheim, die Berge und die Sonne gesehen. Dann haben wir ein Standl zum Essen gesucht. Zum Essen gabs Würstl-Semmeln. Stefanie und Raphaela haben acht Kinderpunsch zum Trinken geholt. Beim Tragen mussten wir aufpassen, dass wir nichts verschütten. Zuerst war der Punsch noch zu heiß zum Trinken. Als wir fertig gegessen und getrunken hatten ist eine Tasse kaputt gegangen, weil Daniel zwei gegeneinander geklopft hat. Jeder von uns hat seine Tasse zurück zum Glühweinstand gebracht. Danach haben wir Kerzen in vier verschiedene Wachsfarben getaucht. Jeder hat seine eigene gemacht und sie mit nach Hause genommen. Um uns Aufzuwärmen, haben wir etwas Zeit im Kaffeehaus verbracht. Jeder hat etwas getrunken. Als wir wieder rausgegangen sind, sind wir aus Zufall pünktlich zum Kasperl-Theater gekommen. Wir haben alle viel gelacht. Daniel besonders. Zum Abschluss gab es noch lecker Nutella-Crepes. Den Rückweg mussten wir auch selber finden. Das war schwieriger als auf dem Hinweg. Wir haben auch wieder das Klo im Karstadt gefunden, weil wir gut im Team gearbeitet haben. Dann sind wir zurück zum Bahnhof gegangen. Stefanie hat uns auf Gleis 7 geführt und wir sind mit dem Zug zurück nach Kufstein gefahren. Wir sind in die Autos gestiegen und zurück zu Schritt für Schritt gefahren und haben uns noch etwas aufgewärmt. In unserer Feedback-Runde durfte jeder seinen Eindruck teilen:

Johannes: „Gut gefallen hat mir, dass ich die Lea schieben durfte!“

Daniel: „Mir hat das Kasperltheater am Besten gefallen.“

Steffi: „Ich habe mich gefreut, dass ich meiner Mama einen Engel kaufen konnte.“

Peter: „Mir hat der Kaffee gut geschmeckt.“

Lea: „Es war echt super, der ganze Tag!“

Die Aufgabenstellung dabei:

Wir hatten dieses Jahr in der Vorweihnachtszeit das Glück, dass wir mit einigen unserer Jugendlichen einen Ausflug zum Rosenheimer Christkindlmarkt machen konnten. Die Ziele unseres Exkurses waren die Selbstständigkeit der Klienten in der Öffentlichkeit zu fördern und alle Tätigkeiten therapeutisch und pädagogisch zu begleiten. Alle Tätigkeiten, welche für unseren erfolgreichen Ausflug notwendig waren, sollten von den Jugendlichen im Team gemeistert werden. Selbstverständlich mit Unterstützung unseres Therapeuten-Betreuerteams, wobei wir uns von dem Grundsatz „So wenig wie möglich, so viel wie nötig“ leiten ließen. Der ganze Tag war gefüllt mit „versteckten“ Aufgaben. Ob nun beim Finden des richtigen Bahngleises die Lese- und Orientierungsfähigkeit gefragt war oder bei der Aufbewahrung der Fahrkarten die Merkfähigkeit gefördert wurde und nebenbei durch eine verantwortungsvolle Aufgabe das Selbstbewusstsein angehoben wurde. Auch das Schieben des Rollstuhls über die Zeit des doch nicht kurzen Spaziergangs erfordert ein großes Maß an Konzentration und Koordination um sicher anzukommen. Um fremde Personen nach dem Weg zu fragen, mussten sie sich überwinden, deutlich artikulieren und sich die Antwort merken. Beim Hinaufsteigen des Gerüsts mit hohen Stufen und beim Einsteigen in eine Gondel mit sehr wackeligem Untergrund werden alle Fähigkeiten (Kraft, Koordination und Gleichgewicht), welche auch beim Gehen notwendig sind, in erhöhtem Maß gefordert. Auch ein oder gleich mehrere volle Gläser während des Gehens auf Kopfsteinpflaster tragen zu können beweist eine gute Entkopplung von Ober- und Unterkörper und eine gute Auge-Hand-Koordination. Beim Kerzentauchen wurden die feinmotorischen Fähigkeiten und die Kraftdosierung auf die Probe gestellt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir unsere Ziele erreicht haben. Im Laufe des Tages hat sich eine sehr tolle Gruppendynamik entwickelt und jeder konnte seine Stärken ins Geschehen einbringen, so wie an seinen Schwächen arbeiten.