Eine Therapiewoche am Meer für junge Erwachsene mit Behinderung

Ende August durften wir dieses Jahr an einer ganz besonderen Therapiewoche am Meer teilnehmen, die speziell für Menschen mit verschiedenen Behinderungen organisiert wurde. Diese Woche war voller wertvoller Erfahrungen, therapeutischer Fortschritte und freudiger Momente. Die Therapiewoche fand in einem kleinen Ort in der Nähe von Thessaloniki in Griechenland statt, welcher uns nicht nur eine wunderschöne Umgebung bot, sondern auch die Möglichkeit, das Meer als natürlichen Therapieraum zu nutzen. Unser Team, bestehend aus einer Ergotherapeutin, einer Physiotherapeutin sowie einer Sozialpädagogin, waren voller Vorfreude, um den jungen Teilnehmenden ein rundum förderndes und abwechslungsreiches Programm zu bieten.

Jeden Tag gab es ergo- sowie physiotherapeutische und pädagogische Einheiten, die gezielt auf die Bedürfnisse der einzelnen Klientinnen und Klienten abgestimmt waren. Dabei standen Bewegungsübungen, Atemtherapie, das spielerische Training von Fein- und Grobmotorik sowie das gezielte Fördern der Selbstständigkeit im Vordergrund. Alltagsfähigkeiten wurden zum Beispiel mit einem Einkauf im örtlichen Supermarkt bzw. Wochenmarkt und dem anschließend gemeinsamen Kochen trainiert. Die Einheiten im Meer erwiesen sich als besonders effektiv: Die Schwerelosigkeit des Wassers half dabei, Bewegungen auszuführen, die an Land oft schwierig oder sogar unmöglich sind. Das Meer hatte eine beruhigende und gleichzeitig belebende Wirkung auf die jungen Erwachsenen. Es war beeindruckend zu sehen, wie viel Freude sie dabei hatten und gleichzeitig ihre Beweglichkeit und Koordination verbessern konnten.

Auch die Basale Stimulation war ein wichtiger Bestandteil des Programms. Diese Therapieform konzentriert sich darauf, Sinneseindrücke zu fördern, die Wahrnehmung des eigenen Körpers zu schulen und das Wohlbefinden zu steigern. Hierbei kamen verschiedene natürliche Materialien wie Wasser, Sand und Muscheln aber auch Vibrationsgeräte und ätherische Öle zum Einsatz, die es den Klientinnen und Klienten ermöglichte, die Umgebung auf ihre eigene Weise zu erleben. Die intensive Arbeit mit den Sinnen förderte die Selbstwahrnehmung und sorgte bei allen für eine spürbare Entspannung.

Ein weiterer bedeutsamer Aspekt der Therapiewoche war der intensive Austausch mit den Eltern. Ein besonderes Erlebnis war auch der gemeinsame Besuch des örtlichen Wochenmarktes. Der Marktbesuch bot viele Sinneseindrücke: Die bunten Stände, die fremden Gerüche und die Geräusche der Händler machten das Erlebnis zu einem kleinen Abenteuer. Auch die gemeinsamen Mahlzeiten waren ein zentraler Bestandteil der Woche. Am großen Tisch saßen wir alle zusammen, und es entstand eine familiäre Atmosphäre. Dabei ging es nicht nur ums gute Essen, sondern auch um das gemeinsame Miteinander.

Fazit
Die Therapiewoche am Meer war für alle Teilnehmenden eine wertvolle und bereichernde Erfahrung. Durch die Kombination aus therapeutischer Arbeit, sozialem Miteinander und der naturnahen Umgebung konnten die jungen Erwachsenen auf vielfältige Weise gefördert werden. Auch für uns Therapeutinnen war es beeindruckend zu sehen, wie wertvoll die Zeit am Meer und die Gemeinschaft sind. Die Therapiewoche am Meer war eine bedeutende Ergänzung zu den herkömmlichen Therapieformen und zeigt, wie wichtig ganzheitliche Ansätze für die Förderung von Menschen mit Behinderungen sind. Wir sind dankbar für diese schöne Erfahrung und werden immer gerne darauf zurückblicken.
Elisabeth, Laura & Nadine