Übernachtungsprojekt: Ein Stück mehr Normalität
Viele kennen sie und doch ist für andere diese oft alltägliche Situation fremd. Übernachtungen! Man selbst schläft einmal auswärts oder das Kind beginnt vielleicht bei Freunden, Oma und Opa oder anderen Familienmitgliedern zu übernachten. Unsere Kinder haben oftmals nicht die Möglichkeit solche „Kleinigkeiten“ zu erleben. Epilepsie, Medikamenten Einnahme, Pflegebedürfnisse oder andere Besonderheiten stellen sich in den Weg. Dies wollen wir ändern. Ein Stück Normalität mehr und sich besonders fühlen. Das Selbstwertgefühl, Zugehörigkeit und andere soziale Kompetenzen werden gefördert und als kleines Zuckerl nebenbei werden die Eltern auch noch entlastet. Uns liegt es am Herzen unseren Kindern und Jugendlichen so viel Normalität wie möglich zu gewährleisten.
Bei Schritt für Schritt starteten wir daher unser Übernachtungsprojekt mit drei unseren Jugendlichen. Für alle die uns noch nicht kennen wir heißen zwar Therapiezentrum doch wir sind besonders. Die Vorstellung wäre jetzt vielleicht klinisch weiß und ein bisschen Arztpraxis mäßig. Doch wir sind anders, wir sind besonders! Unsere Räumlichkeiten sind hell, freundlich und auf die Bedürfnisse der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ausgerichtet.
Unsere Überlegungen im Voraus:
Welche Kinder/Jugendlichen passen zusammen?
Welche medizinischen Vorkehrungen müssen getroffen werden?
Welche Schlafmöglichkeiten passen für wen?
Wer kann und darf diese Nacht begleiten?
Was steht auf dem Programm? Was muss noch organisiert werden?
Freitag auf Samstag: Wir übernachten bei Schritt für Schritt:
Nach der Schwimmeinheit in Bad Häring ging es gemeinsam zum Pizza essen. Hier begleitete sogar fast das ganze an diesem Tag anwesende Team die drei Jugendlichen! Denn irgendwie fanden es alle großartig, an einem Freitag nach der Arbeit gemeinsam Abend zu essen. Danach ging es für Johannes, Lukas und Steffi mit Natascha und Anja zu Schritt für Schritt zurück, wo wir bereits am Nachmittag die Betten vorbereitet hatten. Nun war es an der Zeit alle Bettfertig zu machen. Bereits im Pyjama wurde noch musiziert und ein kleiner Film angeschaut. Ganz wie bei einer Übernachtungspaty mit Freunden…
Das Einschlafen in ungewohnter Umgebung, war nicht ganz so einfach. So wurde noch ein wenig die Hand gehalten und geflüstert, um ein Gefühl der Geborgenheit zu vermitteln. Letztendlich ist die Nacht aber ruhig verlaufen.
Bevor es am nächsten Morgen dann im Therapiezentrum wieder rund ging, gab es noch ein ausgiebiges Frühstück. Ein Teil der Kinder wurde dann am Samstag noch therapeutisch begleitet.
Für die Eltern bedeutete dies, ein freier Abend und einmal richtig durchschlafen!
Für die drei Jugendlichen wie auch für unsere Betreuer Innen war es eine tolle Erfahrung und alle freuen sich schon wieder auf das nächste Mal.